Van Dit un Dat
Verschiedenes über Brauchtum, Literatur,
Geschichte, Döntjes usw...

Kippkappkögel un Scherbellenskoppen
Seit dem ausgehenden 18. Jahrhunderts wird in Ostfriesland am 10. November der
Geburtstag des Reformators Martin Luther gefeiert.
Zu „Martini“ verkleiden und maskieren sich die Kinder und ziehen bei anbrechender Dunkelheit singend mit Laternen von Haus zu Haus, um für ihre plattdeutschen und hochdeutschen Darbietungen möglichst viele süße Leckereien zu erhalten. Sind dies heute vorwiegend Süßigkeiten, Schokolade, spezielle Bonbons etc. , wurden in meiner Kinderzeit Spekulatius, Moppen, Pfeffernüsse und Äpfel ausgeteilt.
Das Verkleiden zu Martini brachte dem Brauch bereits im 19. Jahrhundert die Bezeichnung „friesischer Karneval“ ein: die verkleideten Kinder trugen „Scherbellenskoppen“ (Masken) und zogen singend und lärmend – unterstützt von “Rummelpotts“, aufgeblasenen und mit Erbsen gefüllte Schweinsblasen, die mit Hilfe eines Stocks zum Lärmen gebracht wurde. Als Laterne dienten Kippkappkögels - ausgehöhlte Runkelrüben, die von innen mit einer Kerze beleuchtet wurde.
Bis in die 1960-iger Jahre konnte man diesen Brauch noch beobachten. Der „Rummelpott“ hat ausgedient; heute ziehen die Kinder mit schönen - oft selbstgebastelten - Papierlaternen von Haus zu Haus - immer noch gern das plattdeutsche Lied von Greta Schoon aus Spetzerfehn singend:
Mien lüttje Lateern, ik hebb di so geern.
Du danzt dör de Straten, du kannst dat nich laten.
Ik mutt mit di lopen, mutt singen un ropen:
Mien lüttje Lateern, ik hebb di so geern.
Mien lüttje Lateern, ik hebb di so geern.
Du, Wind laat dat Susen: Kruup achter de Husen,
kruup achter de Dieken, vandaag musst du wieken.
Mien lüttje Lateern, ik hebb di so geern.
Mien lüttje Lateern, du geihst as en Steern.
Dor tinkelt kien Maantje, dor kreiht uns kien Hahntje.
Danz wieder, danz wieder, ik sing immer blieder:
Mien lüttje Lateern, ik hebb di so geern!

De Störm
De Störm, de luurt weer achter d´ Diek,
de Baas is he weer in sien Riek!
Nu waar di Minsk, un geev neet na,
rop hum integen stolt dien "Stah"!
De moje Teken hett vör lang Tieden Gerd Ulpts maakt un de "Störm"-Text stammt van Gerd Rhauderwiek. Beid wassen dotieds Lidd bi uns in´t Vereen.
Lang is´t her... man de Gedachten an de beid blieven uns dör hör Billers un Texten.
Uns Reis na Oostfreesland na Rhauderfehn
im Septembermaant 2025
Van Harten begrött van uns Liddmaten Amuth un Bernt mit ´n Glaske Sekt hebben wi uns in ´t Heimatmuseum bi ´n Koppke Tee un heel lecker Krinthstuut van de Anreis ´n bietje verhaalt. So wassen Kopp un Maag parat för ´t Programm van uns „Studienreis“: „Wo sach dat dotieds ut in Oostfreesland, as vör dusende van Jahren na de Iestied de Nordsee un ´t Land entstahn un Moor, Geest un dat Marschland
upkomen bünd.“
Umdat neet to völ Wetenskupp uns de Kopp duselig maken dee, hett ´n Theatergrupp van´t Heimatvereen ´n paar Sketche upföhrt… ut olle Tieden versteiht sük, as dat noch min Warktüüg un kien Rentenversekerung gaff!
De 1. Daag van uns Reis, de 16. Sept. was d´rher, wi harren völ lehrt un ok mennig Pläseer hat.
An de 17. Sept. stunn ´t „Marschland“ up Programm. Wi hebben de Biohoff „Freese“ besöcht, un uns verklaaren laten wo dat mit de „ökologische“ Anbau van Gemüse geiht un wo anners de Tomaten smecken doon, wenn se sünner Chemie wassen könen. Dat bünd wi naderhand bi de prachtige Imbiss so richtig good wiesworden.
Un denn gung ´t mit ´n Trecker un Planwagen los in ´n Hammerk – vandaag Naturschutzgebiet - wo sük dat hören deit mit Söpkes un Juchhei!
´n Stopp gaff dat in ´t Privathuus van uns „Trecker-Kaptein“ – he wiesde uns sien Sammlung van Miniaturmodellen van all Maschinen de dotieds in de Buurkereen bruukt worden un vandaag noch bruukt worden. Sien Wark wurr all in Berlin bi de „Grüne Woche“ wiest.
An de 18. Sept. gung dat mit de Moorbahn in´t Moor in Ramsloh – vörbi an Steden, waar dat Moor noch ofbaut un ok weer „renaturiert“ word. Een Vördrag wo dat Moor wassen deit, ofbaut, stuukt un verarbeidt un nu weer renaturiert word, was de 3. Punkt van uns Studien-Reis.
In´t Moor was dat ´n bietje so as in´n gruselige Film van Edgar Wallace… düster, kolt un ´n Dookregen gung sacht over´t Grund…so wassen wi blied, as uplesd smakelk Wursten – up Törf grillt – uns weer upklütern kunn.
Utklungen hett de Daag mit ´n wunnerbar Orgelkonzert in de Kark.
An de 19. Sept. gung dat weer torügg na Hambörg- vollstoppt mit Weten, moi Belevnissen, Erinnern un Upfrisken…
Waar geiht uns Reis in 2026 hen?
Almuth


Saterländer
Apfeltorte
van uns Lidd Anne
Anne erinnerte sich während unserer Fahrt an das alte Familien-Apfelkuchen-Rezept und stellt es uns hier zur Verfügung:
Saterländer Apfeltorte :
Aus den Zutaten:
250 g Mehl, 80 g Zucker, 125 g Butter, 2P. Vanillezucker, 1 P. Backpulver, 1 Ei einen Knetteig herstellen, ausrollen, in eine Springform bringen - dabei einen etwa 4 cm hohen Rand ziehen.
Für die Füllung:
1 Kilo Äpfel kleinschneiden und auf den Teig-Boden geben.
Dann O,7 l Apfelsaft mit 80 g Zucker aufkochen, mit 2 P. Vanillepudding abbinden und heiß über die Äpfel gießen.
Ca. 1 Std. bei 175 ° backen – und über Nacht kalt stehen lassen.
Mit Schlagsahne und Mandelblättchen servieren.
Guten Appetit!!

Gallimarkt in Leer
Gallimarkt in Leer
Alljährlich findet am 2. Mittwoch im Oktober in der „Gallimarkt“ statt und endet am darauffolgenden Sonntag.
Als Leer 1509 durch Edzard den Großen das Marktrecht erhielt, legte er für den Markt den 16. Oktober fest, dem Todestag des Heiligen St. Gallus, einem irischen Missionar. Dieser „Gallimarkt“ war zunächst nur ein Viehmarkt. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich daraus ein Volksfest, wobei der Viehmarkt auch heute noch Bestandteil des Festes ist.
Pünktlich um 11:30 Uhr eröffnen die Herolde zusammen mit dem Bürgermeister auf der Treppe des Rathauses die Kirmes mit einer launigen Rede (meest up platt) und die Herolde mit den berühmten Worten:
„Radau, Radau, daditjes doe, de Stadt de hört de König toe.
Radau, Radau raditjes dum, de Börgmester led verbeden,
dat nüms mag kopen of verkopen
bevör de Klocke negen sleit, bi Verlüss van Goderen.
Un all wat over tein Pund weggt, is na de Waag to brengen.
Un daarnaa dree Daag free Markt!“
Danach ziehen die Herolde durch die Altstadt, die Marktbuden öffnen und Achterbahn etc. setzen sich in Betrieb.